ZEROWASTE #8 - WAS NUN?
- Admin
- 26. Feb. 2018
- 5 Min. Lesezeit
28 Tage FEBRUAR. 28 Tage ZERO WASTE. Naja mehr oder weniger. Eigentlich sollte an dieser Stelle ein abschließender Beitrag kommen, der Dir meine Erfahrungen zusammenfasst und Bücher, Seiten, Blogger und Personen vorstellt, die Dir noch mehr Input zu diesem Thema geben können. Allerdings fühlt sich die ganze Sache für mich gerade überhaupt nicht abgeschlossen an. Zum Glück bin ich aber ein persönlicher Blog und kein Programmformat! Seit Tagen schwirren mir so viele Gedanken im Kopf herum, die ich unbedingt loswerden möchte. Es sind zum Teil sehr persönliche Meinungen, die wahrscheinlich auch auf Kritik stoßen werden. Aber das ich okay, ich war schon immer ein Querdenker und stehe auch dazu.
MEINE ZERO WASTE ERFOLGE
Aber fangen wir doch beim POSITIVEN an! Trotz meines (meiner Meinung nach) bereits sehr ökologischen und umweltfreundlichen Lebensstils, konnte ich noch wirklich viel lernen und auch konkret umsetzen! Beispielsweise
- kaufe ich keinen (Bio)Sojajoghurt in Plastik mehr, sondern stelle diesen selbst her,
- besorge Schinken und Käse an der Theke unverpackt mit meiner eigenen Box,
- nehme zum Bäcker meinen eigenen Brotbeutel mit,
- verwende ausschließlich Mehrwegflaschen,
- nehme BIO Bienenwachstücher anstatt Frischhaltefolie,
- habe begonnen Zahnputztabletten zu verwenden und
- gehe allgemein bewusster Einkaufen!
TROTZDEM war ich im Februar bei weitem NICHT ZERO WASTE (was innerhalb eines Monats auch gar nicht möglich ist). Wer sein Leben wirklich in allen Bereichen Zero Waste gestalten möchte, braucht min. 1 bis 2 Jahre für die Umstellung.

MEINE PERSÖNLICHEN EMPFINDUNGEN
Natürlich was ich anfangs MEGA motiviert und wollte wirklich alles geben, was möglich ist! Passend dazu fand Ende Januar in München ein ZERO WASTE TREFFEN statt, bei dem ich so wunderbare und inspirierende Menschen kennengelernt habe (gerne vorbeischauen bei Alice, Nina und Steffi). Je mehr ich mich allerdings mit Zero Waste beschäftigte, desto mehr fühlte ich mich unter Druck und vor den Kopf gestoßen. "Jetzt achte ich schon auf Bio, gebe überdurchschnittlich viel Geld für meine Lebensmittel aus, beschäftige mich mit der Herkunft und das soll jetzt doch alles falsch sein, weil es am ENDE erpackt ist?" Eine große Frage, die ich bis jetzt noch nicht zu 100% für mich beantworten konnte. Aber der Reihe nach! Die ersten Gänge zum Bäcker und an die Ladentheke mit Beutel und Box fühlten sich auch bei mir komisch an, aber mittlerweile ist es zu meiner Gewohnheit geworden und ich freue mich immer wahnsinnig, wenn ich sagen kann "keine Tüte bitte". Solch kleine Gewohnheiten kann meiner Meinung nach jeder in seinen Alltag aufnehmen. Ich muss aber auch zugeben, dass mit der Zeit ein richtiger Verpackungswahn bei mir entstanden ist. Ich sah auf der Straße nur noch Bäckertüten, als würden sie mich verfolgen. Gefühlt haben auch Plastikverpackungen drastisch zugenommen im Februar. Nein, das ist natürlich nicht der Fall, aber zeigt, wie normal der ganze Verpackungswahn mittlerweile ist.
"Ich kann mir das alles nicht leisten" - war oft die Aussage, egal ob bezogen auf biologisches oder unverpacktes Einkaufen. Auf diesen Satz bin ich mittlerweile fast allergisch. Ich kann es mir auch nicht leisten - aber ich WILL es mir leisten. Dieser kleine aber feine Unterschied enthält nämlich letztendlich die ganze Wahrheit. Ich will mir dafür nicht jährlich Berge an neuen Klamotten, Taschen, teuere Reisen etc. leisten. Ich könnte, aber ich will nicht. Wir machen uns es meiner Meinung nach oft zu einfach, indem wir die Verantwortung abschieben und Rechtfertigungen für unser Handeln suchen. Aber letztendlich ist es unsere EIGENE Entscheidung. Allerdings setzt eine bewusste Entscheidung voraus, dass wir reflektieren, verschiedene Faktoren abwägen und dann unsere Prioritäten setzen. Weil das aber den meisten viel zu anstrengend ist, handeln sie nach dem Strom: Schnell, praktisch und billig muss es sein. Dass dieses Verhalten jedoch immense Nachteile für Mensch und Umwelt verursachen wird nicht gesehen oder bewusst weggesehen.
MEINE PRIORITÄTEN
BIO - diese drei Buchstaben begleiten mich seit ich denken kann. Die Überzeugung meiner Eltern, aus der konventionellen Landwirtschaft auszusteigen, und gegen viele Widerstände ihr Biounternehmen aufzubauen, hat in den letzten Jahren nochmals extrem mein Denken verändert. Natürlich ist BIO nicht alles. Wo wurde es angebaut? Wer steht hinter der Marke? Ist das Produkt saisonal bzw. regional? Was sind die genauen Zutaten? Wie wird es verpackt und vertrieben? - sind alles Fragen, die ich mir stelle. Deshalb gibt es auch Unternehmen der Biobranche, die ich durchaus kritisch sehe und deren Produkte ich bewusst nicht konsumiere. Bis jetzt habe ich oft zwischen saisonal, regional und bio abgewogen. Und so und nicht anders werde ich es in Zukunft auch mit Zero Waste machen. Für mich persönlich gibt es nicht das einzig wahre - klar habe ich Prioritäten, aber die fallen eben je nach Situation anders aus. Was ich damit sagen will: Zero waste ist super, aber für mich persönlich nicht alles.
Als Endverbraucher sehen wir nur das Ergebnis aus einer Produktions- und Lieferkette. Es gibt also nur minimal Auskunft über den ökologischen Fußabdruck, wenn wir uns nicht darüber informieren. Was ist besser: unverpackte Avocados oder regionale Haferflocken mit einem Sichtfenster aus Plastik?
KRITIK
Wie bereits in meinen Instagram - Storys angesprochen, hat mich im Februar einiges an Kritik erreicht. Grundsätzlich finde ich das gut, denn man grundsätzlich immer hinterfragen, was man sieht, hört und liest. Natürlich fühle ich mich dadurch auch in die Enge gedrängt, aber damit muss auch jeder Blogger umgehen können. Was mir dabei aber aufgefallen ist: Warum tendieren wir immer dazu, das Negative zu sehen und das ganze Positive außer Acht zu lassen? Ich meine damit nicht konstruktive Kritik, sondern das bewusste suchen nach dem Haar in der Suppe. Sobald man sein Leben nach bestimmten Kriterien ausrichtet, sei es Vegan, Bio oder Zero Waste wird man in eine Schublade gesteckt. Handelt man dann einmal außerhalb dieser Schublade, wird man an den Pranger gestellt. Damit meine ich im Speziellen nicht Blogger, sondern allgemein das Miteinander in unserer Gesellschaft. Kein Wunder, warum da in der Masse mitschwingen angenehmer ist, als an bestimmten Stellen aufzutauchen.
MEIN FAZIT
Jeder sollte sein bestmögliches geben und das auch nach außen vertreten können. Und das mache ich zu 100%. Dazu gehört für mich auch, dass man Meinungen revidieren kann, wenn man sich geirrt hat. Niemand ist perfekt, aber wir können täglich unser bestmögliches geben - dieser Satz trifft mein ZERO WASTE RESUMEE ziemlich auf den Punkt.
INPUT
Natürlich enthalte ich Dir meine Informations- und Inspirationsquellen zumThema Zero Waste nicht vor!
Personen
Aline, Steffi und Nina habe ich bei dem Zero Waste Treffen kenngelernt. Außerdem habe ich dir bereit Corinna und Laura in ihren Gastbeiträgen vorgestellt. Tolle Inspirationen findest du außerdem bei Lisa, Ann und Franzi. Natürlich gibt es noch viele weitere wunderbare Menschen, die tolles für die Umwelt tun! Gehe einfach auf die Suche, dann findest du bestimmt die richtigen Personen, die dich ansprechen.
Seiten
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Bücher

Dieses Buch kann ich wirklich von Herzen Empfehlen. Es gibt super Tipps für Einsteiger sowie Fortgeschrittene. Außerdem ist es gut zum Querlesen für zwischendurch. Man kann immer wieder neue einsteigen und sich zu einem bestimmten Thema vertieft informieren.

"Besser leben ohne Plastik" hast ich schon oft in der Hand, habe es mir aber noch nicht gekauft.
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Verena
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