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hamburg.bio KONGRESS+MESSE - mein FEEDBACK

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 19. Mai 2018
  • 4 Min. Lesezeit

"Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen" oder "Lieber spät als nie" - beide Sprichwörter beschreiben mein Gefühl zu Beginn dieses Beitrags recht gut. Falls Du mein ALLMYLIFE#2 YouTube Video gesehen hast (andernfalls schnell nachholen!) hast Du bereits Ausschnitte vom Bio Kongress sowie von der Bio Messe gesehen. Bisschen vorschnell hatte ich dabei angekündigt, dass es bald einen ausführlichen Beitrag und ein Feedback-Video dazu geben wird. Das war vor über 4 Wochen... - aber wie gesagt, ich halte mein Versprechen und lieber erreicht Dich meine Message jetzt erst, als nie!

Parallel zu diesem Blogpost ist auch dieses neue Video online gegangen:

HAMBURG.BIO

Seit dem 1. Dezember 2016 ist Hamburg offiziell Bio-Stadt. Um sich an der ökologischen Entwicklung der Hansestadt aktiv zu beteiligen, gründeten 16 Unternehmer aus Hamburg und Region den Verein hamburg.bio. In diesem Rahmen fand am 6. April 2018 der erste hamburg.bio Kongress und am 7./8. April 2018 die erste hamburg.bio Messe statt. Im September 2018 ist ein hamburg.bio Aktionsmonat geplant. Rund um die Klimawoche sollen u.a. Hoffeste, Betriebsbesichtigungen, Märkte und Messen angeboten werden.

BIO KONGRESS

"Ökologisch wirtschaften - Kür oder Muss?"", lautete am Morgen des 6. Aprils die Überschrift des Kongressprogramms. Unter diesem Motto folgten drei Vorträge mit anschließenden Diskussionsrunden. Hier war das Publikum eingeladen, sich zu beteiligen .


Die Reden eröffnete Dr. Felix Prinz zu Löwenstein mit seinem Vortrag über "Die Zukunft der Landwirtschaft". Der Agrarwissenschaftler gilt als Vorreiter des Öko-Landbaus und ist Vorstandsvorsitzender des Bunds ökologischer Lebensmittelwirtschaft. Seine noch am Abend stattfindende Theaterpremiere als Faust ließ ihn nicht davon abhalten, inklusive ausgeprägtem Bart für seine Rolle, auf dem Bio Kongress zu referieren. Einleitend analysierte er den jetzigen Zustand der Landwirtschaft und zeigte die daraus resultierenden Probleme auf. Aktuell werden in Deutschland zwölf Millionen Hektar Ackerfläche bewirtschaftet - davon lediglich 8 Prozent mit Öko-Zertifikat. Die Folge davon ist, dass vielerorts die natürlichen Nährstoffkreisläufe bereits verlassen wurden. Die Stickstoffkonzentration im Boden ist viel zu groß und es kommt zum Umkippen von Systemen (Todeszonen). Auch sehr interessant: Durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln könnte man annehmen, dass das Schädlingsaufkommen zurück gehen müsste. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Der Schaddruck nimmt zu, da die Biodiversität singt und Ökosysteme nicht mehr funktionieren.


Weiteres Problem: Der Klimawandel. Dem sollte sich jeder bewusst sein: Es leiden nicht die Verursacher darunter, sondern die, die nicht die Verursacher sind.

Ja und da war noch die Massentierhaltung. Der enorme Einsatz von Medikamenten wird zur Gewohnheit, um die Leistungsfähigkeit der Tiere aufrecht zu erhalten. Dazu kommt die hohe Futter- sowie Düngemittleproduktion. Natürlich ging zu Löwenstein bei den genannten Punkten noch viel mehr in die Tiefe, das würde aber den Rahmen hier sprengen.

Anschließend wurde sehr Kontovers diskutiert - Soll sich die Regierung mit Subventionen einmischen oder lieber ganz raushalten? Kann eine ökologische Landwirtschaft wirklich rentabel sein? Wie sieht eine enkeltaugliche Landwirtschaft aus?

Als zweiter Redner folgte Tobias Bandel, Agrarwissenschaftler und Managing Partner bei Soil & More, mit "Die wahren Kosten und der Nutzen unserer Landwirtschaft". Er stellte dar, was die konventionelle Landwirtschaft wirklich kostet und welchen Nutzen eine ökologische Kreislaufwirtschaft für das globale System bringt. Besonders betonte er die enorme Wasserverschmutzung, die Unternehmen, die hauptsächlich mit Wasser arbeiten, hohe Kosten bereitet. In 30 Jahren werde den Brauereien das Wasser vermutlich fehlen...


Einen sehr informativen und unterhaltsamen Abschluss gab es von dem Sozialwissenschaftler Michael Kopatz. "Ökorountine" lautet sowohl der Titel seines Vortrags, als auch seines veröffentlichen Buches. "Die Menschen kann man nicht ändern, aber deren Routinen!", so Kopatz. Er spricht vieles aus, was ich mir oftmals 'heimlich' denke. Neben praktischen und umsetzbaren Ansätzen sorgte er mit seiner direkten Ar für rege Erheiterung im Publikum. Kopatz beschreibt die Menschen als Verdrängungskünstler: Der Hund wird wie ein Mitmensch behandelt und abends landet Billigfleisch auf dem Teller - ist das nicht gelebte Schizophrenie? Zum Schluss gab es noch ganz besondere Goodies für die Zuhörer:


Spannend, informativ, kontrovers, überraschend und unterhaltsam - so würde ich den Kongress in ein paar Worten beschreiben. Wenn Dich Aspekte genauer interessieren, lass mich es gerne in den Kommentaren wissen! Bei Bedarf werde ich dann noch detalierter berichten.



BIO MESSE


Einen Tag später am 07. April 2018 besuchte ich die die hamburg.bio Messe. Diese fand in der Alten Handelskammer statt. Diese tolle Location gab der Veranstaltung einen ganz besonderen Flair. Genaue Eindrücke von den Räumlichkeiten findest Du in ALLMYLIFE#2. Die Messe war sehr regional geprägt. Darunter entdeckte ich einige örtliche Bio-Kisten, Verbraucherberatung sowie Anbauverbände. Alles, was ich auf der Messe entdeckt habe, siehst Du in meinem parallelen Video zu diesem Beitrag. Darunter sind auch Kaffee-Pads von Mount Hagen, ein Hamburger Unternehmen, das fairen ökologischen Kaffee aus Papua Neuguinea vertreibt. Mit einem tollen Frischeangebot war die Bohlsener Mühle vor Ort. Sie wurde 2015 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Ihren Sitz hat die Wassermühle an der Gerdau im kleinen Ort Bohlsen südlich von Lüneburg. Die Wildwuchs-Brauerei wurde 2014 gegründet und ist das einzige Hamburger Brauwerk, das ausschließlich alle Biere in Bio-Qualität braut. Sie sind außerdem Partnerbetrieb der Regionalwert AG Hamburg. Dabei handelt es sich um eine Bürger-Aktiengesellschaft, die sich für eine enkeltaugliche Land- und Lebensmittelwirtschaft einsetzt. Die Bürgerinnen und Bürger können das Netzwerk über den Kauf der regionalen Produkte stärken.




Soweit von mir! Jetzt bin ich gespannt auf Deine Rückmeldungen, Fragen und Anregungen! Egal, was es ist, ich freue mich MEGA von Dir zu hören!


Alles Liebe


Verena

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