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ZEROWASTE #6 - MHD

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 21. Feb. 2018
  • 4 Min. Lesezeit

Schon der SECHSTE Beitrag zum ZERO WASTE FEBRUAR! In meinem Video ZEROWASTE #5 - FOOD habe ich ja bereits angekündigt, dass ein gesonderter Beitrag zum Thema Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) folgen wird. Ich freue mich wahnsinnig, dass die liebe Laura als weitere Gastautorin sich diesem Thema heute widmet. Sie bringt klar verständlich auf den Punkt, was dieses auf sämtliche Lebensmittel gedruckte Datum wirklich bedeutet und wie wir mit diesem Wissen unseren Umgang mit Lebensmitteln positiv ändern können. Nochmals VIELEN DANK an Laura für diesen mega Blogpost zum ZERO WASTE FEBRUAR!

Jetzt wünsch ich Dir viel Freude beim Beitrag von Laura!

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18 Millionen Tonnen Lebensmitteln landen jedes Jahr in unserem Hausmüll.

18 Millionen Tonnen! Und das nur in Deutschland. Laut der WWF ist das etwa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel. Ca. 61% fallen dabei auf die Privathaushalte zurück und lediglich 17% können der Industrie und Gaststätten zugeschrieben werden. Wow, was soll ich sagen? Das ist eine Zahl, die kann und will man sich eigentlich nicht vorstellen.

Es ist wirklich unfassbar, dass auf der einen Seite Kinder sterben müssen, weil sie schlicht und ergreifend nichts zu essen haben und auf der anderen Seite steht hier die Überflussgesellschaft und schmeißt Gutes einfach in die Tonne. Die Zahlen zeigen aber auch deutlich das Potenzial für jeden einzelnen von uns, tagtäglich viel bewusster mit Lebensmitteln umzugehen.

Ich sehe es so oft selbst im Familien- und Bekanntenkreis. Lebensmittel die im Kühlschrank verschimmeln und trotzdem Tag für Tag neues gekauft wird, obwohl noch genügend da wäre, mit der Begründung „Da hab ich jetzt aber mehr Lust drauf“. Oder der Obstkorb, der überquillt, obwohl so viel niemals gegessen werden kann. Wozu das alles? Zum einen wird hier bares Geld rausgeschmissen und zum anderen kostbare Lebensmittel. Bewusstes Einkaufen, Haushalten und der stetige Blick in den Kühlschrank sind doch schon mal ganz einfache Möglichkeiten, hier weniger zu verschwenden.

Gehen wir dem Problem noch etwas weiter auf den Grund. Warum schmeißen wir Deutschen so viel weg? Allgemein gibt es zum einen die Problematik, dass einfach zu viel eingekauft wird und Lebensmittel in der hinteren Ecke des Kühlschrankes vergessen werden. Zum anderen ist es absolut erschreckend, wie viele Menschen bereits VOR Ablauf des MINDESThaltbarkeitsdatums Lebensmittel entsorgen. Da fragt man sich wirklich wieso? Geht es uns zu gut? Was sind wir bloß für eine Überflussgesellschaft?

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (kurz: MHD) ist lediglich ein Richtwert bzw. eine Qualitätsgarantie, den das produzierende Unternehmen angeben muss. Es heißt nicht, dass das Lebensmittel mit Ablauf dieses Tages ganz plötzlich schlecht wird. Im Gegenteil – zu 95 % der Fälle lässt sich das Produkt auch noch danach genießen und sehr viele Lebensmittel sogar weit darüber hinaus! Ich meine, sogar auf Verpackungen von Nudeln, Salz und Getreide werden Ablaufdaten gedruckt, obwohl klar sein sollte, dass es sehr lange dauert bis diese schlecht werden – wenn es nicht gar unmöglich ist.

Achtung: Abzugrenzen ist allerding das Verbrauchsdatum („zu verbrauchen bis“), welches z.B. auf Fleisch- und Fischverpackungen zu finden ist. Diese sehr leicht verderblichen Lebensmittel sollen bitte nicht nach Ablauf dieses Datums verzehrt werden, da das Risiko einer Keimbelastung einfach viel zu groß ist. Hier hat das Datum wirklich einen (gesundheitlichen) Sinn.

Beim MHD ist das, wie zuvor erwähnt, ein ganz anderes Thema. Erst kürzlich habe ich einen Sojajoghurt gegessen, der bereits über 4 Wochen abgelaufen war. Wie gesagt, es ist eine Garantie des jeweiligen Unternehmens, dass dieses Produkt bis zu genau diesem Tag genießbar ist und die Qualität gewährleistet werden kann. Die Unternehmen kalkulieren natürlich sehr vorsichtig und mit ordentlich zeitlichem Puffer. Ist ja auch klar, welcher Betrieb hat schon Lust auf schlechtes Image, wenn ein Produkt eben mal nicht mehr genießbar war. Daher werden meist Daten aufgedruckt, die 2 oder teilweise weit mehr Wochen, vor dem eigentlichen Ablaufdatum (hier auch ein Durchschnittswert, der in verschiedenen Tests ermittelt worden ist), liegt.

Mein Appell an euch da draußen: Es gibt ganz einfache Möglichkeiten, ein gutes von einem schlechten Lebensmittel zu erkennen. Seid ihr euch nicht sicher, ob ihr das Produkt noch genießen könnt? Dann folgt dieser Reihenfolge: Sehen, Riechen, Schmecken. Alleine das Aussehen entscheidet nicht unbedingt über ein gutes oder schlechtes Produkt. Der Geruch gibt da schon mehr Aufschluss. Riecht es säuerlich oder verdorben, dann besser die Finger von lassen. Wenn bis dahin alles gut wirkt, könnt ihr mal eine kleine Portion probieren. Ist auch dann alles normal, kann man es ohne schlechte Gedanken verzehren. Schmeckt es säuerlich, gilt auch hier, wie beim Geruch, lieber nicht mehr essen.

Was jedoch klar sein sollte, dass sich bei z.B. Joghurt auch mal etwas Wasser absetzen kann oder sich die Farbe etwas ändert (z.B. matter, wenn Farbstoffe zugesetzt wurden), was aber nicht gleichzeitig ein schlechtes Lebensmittel identifiziert.

Wer sich jedoch gänzlich unwohl fühlt oder absehen kann, dass alle gekauften Lebensmittel nicht vollständig aufgebraucht werden können (z.B. weil man in den Urlaub fährt oder einfach zu viel gekauft hat), kann beispielsweise bei der Plattform Foodsharing Lebensmittel anbieten und von Privatpersonen aus der Umgebung abholen lassen.

Es gibt immer noch ein paar Schrauben, an denen man drehen kann und wo sich etwas verbessern lässt. Der erste Schritt ist schon einmal zu erkennen, wie viel man eigentlich wirklich entsorgt. Einfach mal 1-2 Wochen beobachten und dann analysieren, warum es in den Müll gewandert ist. Liegt es am Überfluss, MHD oder weil es wirklich mal schlecht geworden ist. Man wird viel bewusster, wen man aktiv nach den Gründen und im Anschluss nach Lösungen sucht.

Ich hoffe, ihr könnt etwas daraus mitnehmen und seit beim nächsten Einkauf, beim nächsten Blick in den Kühlschrank, ein kleines bisschen bewusster und achtsamer im Umgang mit kostbaren Lebensmitteln.

Alles Liebe,

Laura

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Auf Laura bin ich vor einiger Zeit durch ihren Instagram Account soulfoodbylaura aufmerksam geworden. Dort postet sie tolle Bilder mit viel gesundem Essen, Natur und Yoga. Außerdem teilt sie auf www.soulfoodbylaura.com all ihre Liebe zum Kochen und Yoga sowie ihren ganz persönlichen Lifestyle. Laura hat mir durch ihre Texte schon viele neue (Gedanken-) Wege eröffnet. Also schau unbedingt auf Lauras Seiten vorbei!

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